Die Mitglieder der Jury kommen aus den Bereichen Design, Wirtschaft und Rechte des geistigen Eigentums. Sie sind allesamt anerkannte Spitzenkräfte auf ihren jeweiligen Spezialgebieten und bringen reichhaltige Erfahrung mit, die sie im Laufe ihres Berufslebens erworben haben.

Luisa Bocchietto
Vorsitzende
Luisa Bocchietto ist Präsidentin der World Design Organization. Sie ist als selbständige Designerin und Architektin sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Sektor tätig. Dr. Bocchietto erwarb ihren Bachelorabschluss an der Mailänder Fakultät für Architektur. Im Laufe ihrer beruflichen Karriere wirkte sie als Präsidentin des Architektenverbandes in ihrer Heimatstadt Biella, als Mitglied des italienischen Rates für Formgebung, als Mitbegründerin des italienisch-chinesischen Zentrums für Design und Innovation und als Mitglied des Organisationskomitees für die Weltdesignhauptstadt 2008 (Turin). Zwischen 2008 und 2014 hatte sie das Amt der nationalen Präsidentin des italienischen Verbands für Industriedesign inne. Seit 2013 gehört sie dem Vorstand des internationalen Dachverbands ICSID (International Council of Societies of Industrial Design) an, der 2017 in World Design Organization umbenannt wurde. Luisa Bocchietto hat leidenschaftliches Interesse für Design und Architektur, verfasste mehrere wissenschaftliche Beiträge für verschiedene Publikationen, organisierte Ausstellungen und Konferenzen, übernahm Gastprofessuren an Universitäten und Designschulen und war in der Jury bei renommierten Preisverleihungen und Veranstaltungen.

Alicja Adamczak
Alicja Adamczak ist Präsidentin des Patentamts der Republik Polen. Dr. Adamczak promovierte am Fachbereich für Recht und Verwaltung der Universität Warschau. Sie gehört als Mitglied dem Verwaltungsrat und dem Haushalts- und Finanzausschuss der Europäischen Patentorganisation sowie dem Verwaltungsrat des Patentamts in Visegrad an. Sie war bereits Vorsitzende der polnischen Patentanwaltskammer und Präsidentin des Nationalen Verbands der Patentanwälte. Sie ist als ausgebildete Patentanwältin, Rechtsberaterin und Wissenschaftlerin an der Technischen Universität in Kielce tätig. Dr. Adamczak ist zudem Verfasserin zahlreicher Schriften zum Schutz des geistigen Eigentums und hat in ihrer Heimat Polen eine Reihe wichtiger Initiativen zur Förderung des gewerblichen Rechtsschutzes auf den Weg gebracht. Sie engagiert sich aktiv für Industriedesign sowohl in Regierungskreisen als auch in kreativen und wirtschaftlichen Gremien und in der Gesellschaft allgemein.

Grégoire Bisson
Grégoire Bisson ist Direktor des Haager Registers bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Genf). In dieser Eigenschaft ist er direkt zuständig für die Verwaltung und weitere Ausgestaltung des Haager Abkommens über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle. Bei der WIPO hatte er zuvor unter anderem die Position des Leiters des Juristischen Dienstes inne und Entwicklung und Anwendung des Madrider, Haager und Lissabonner Systems gefördert. Nach kurzer Tätigkeit für die kanadische Widerspruchsabteilung im Markenbereich kam er 1995 zur WIPO. Davor war er in leitender Funktion als juristischer Berater der kanadischen Bundesregierung tätig und überwachte insbesondere die Abfassung der Durchführungsbestimmungen zum TRIPS-Abkommen. Von 1992 bis 1994 hielt er ferner an der Universität Ottawa Vorlesungen über die rechtlichen Aspekte des Technologietransfers. Er war Mitherausgeber eines Buches zu diesem Thema und behandelte verschiedene Fragen des geistigen Eigentums in zahlreichen Artikeln oder Beiträgen zu Artikeln .

Franco Caimi
Franco Caimi ist Vorstandsvorsitzender von Caimi Brevetti, einem führenden Hersteller von Designermöbeln und Zubehör sowie Akustiksystemen für Büro- und Objektgestaltung. Er ist Koordinator der Unternehmenssparte des Verbands für Industriedesign (ADI-Associazione per il Disegno Industriale) und Mitglied der Designjury (Giurì del Design). Caimi Brevetti ist ein führendes Unternehmen im Bereich innovatives Design, deren Erzeugnisse in Italien und weltweit in Museen und Designausstellungen vertreten sind. Seit seiner Gründung im Jahre 1949 hat das Unternehmen zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem zweimal den Goldenen Zirkel (Compasso d’Oro). 2016 wurde Caimi Brevetti mit dem DesignEuropa Award in der Kategorie „Kleine und neu gegründete Unternehmen“ ausgezeichnet.

António Campinos
António Campinos ist seit dem 1. Juli 2018 Präsident des Europäischen Patentamts (EPA). Der gebürtige Portugiese erwarb einen Masterabschluss in Öffentlichem Recht und weiterführenden Europastudien und begann seine berufliche Karriere 1998 im portugiesischen Ministerium für Wirtschaft und Innovation. Im Jahr 2000 wurde er Direktor des Markenbereichs im portugiesischen nationalen Institut für geistiges Eigentum (INPI); 2005 folgte die Ernennung zum Präsidenten des Instituts. Zwischen 2005 und 2007 stand er der portugiesischen Delegation im Verwaltungsrat des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) vor und übernahm anschließend von 2008 bis 2010 den Vorsitz des Verwaltungsrats. Gleichzeitig führte er zwischen 2005 und 2010 die portugiesische Delegation im Verwaltungsrat des EPA an. 2010 wurde António Campinos zum Exekutivdirektor des EUIPO in Alicante (Spanien) ernannt und hatte diese Position bis Juni 2018 inne.
Darüber hinaus war Herr Campinos fünf Jahre lang Präsident des Verwaltungsrats des internationalen Forschungszentrums im Bereich des geistigen Eigentums, Centre d'Études Internationales de la Propiété Intellectuelle (CEIPI), an der Universität Straßburg. 2017 wurde ihm von der Universität Alicante die Ehrendoktorwürde verliehen.

Robin Edman
Robin Edman ist selbständiger Berater für strategisches Design mit eigenem Unternehmen (Robin Edman Innovation). Von 2015 bis 2017 war er Präsident des europäischen Dachverbands „Bureau of European Design Associations“ (BEDA) und von 2001 bis 2017 Geschäftsführer der schwedischen Stiftung für Industriedesign (SVID). Er erwarb einen Abschluss in Industriedesign an der Rhode Island School of Design und nahm 1981 eine Stelle bei AB Electrolux Global Design an. Gleichzeitig gründete er sein eigenes Beratungsunternehmen für Design, das er in der Folge acht Jahre lang leitete. 1989 wechselte er zur nordamerikanischen Niederlassung von Electrolux und diente bei dem Unternehmen „Frigidaire Company“ als Vizepräsident für Industriedesign. In dieser Zeit rief er das Electrolux Global Concept Design Team ins Leben und leitete dieses Team, dessen Aufgabe es war, künftige Verbraucherbedürfnisse einzuschätzen. Während seiner gesamten Laufbahn setzte sich Robin Edman für ein besseres Verständnis der Bedeutung von Design aus der Perspektive des Nutzers ein. 1997 kehrte er als stellvertretender Geschäftsführer von Electrolux Global Design nach Stockholm zurück. Er war Vorstandsmitglied und Schatzmeister des internationalen Dachverbands für Industriedesign (International Council of Societies of Industrial Design, ICSID).

Janina Fey
Janina Fey ist in Deutschland geboren und als Industriedesignerin in leitender Position für die deutsche Luxusmarke Gaggenau tätig, die sich auf die Herstellung von Küchengeräten spezialisiert hat. Ihre wichtigsten Projekte der letzten Jahre sind die Entwicklung einer neuen Backofenserie und die Neuauflage des Klassikers EB333, eines 90 cm breiten Backofens. Hierfür wurde sie mehrmals mit dem „Industrie Forum Design“ und mit dem German Design Award in der Kategorie „Excellent Product Design“ ausgezeichnet. 2007 beendete sie ihr Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit dem Abschluss als Industriedesignerin. Für ihren Masterabschluss untersuchte sie „das Geheimnis der Schönheit“ in einem interkulturellen Kontext. Aus dieser Forschungsarbeit gingen Schönheitspflegegeräte hervor, mit der das japanische Unternehmen Panasonic seine Produktpalette auf dem europäischen Markt erweiterte. Anschließend war Janina Fey Mitbegründerin eines Start-up-Unternehmens in München, das Spielzeug entwirft und eine Online-Gemeinschaft für Kinder aufgebaut hat.

Joanna Leciejewska
Joanna Leciejewska ist Designerin und arbeitet in den Bereichen Industrie-, Verpackungs- und Grafikdesign. Sie ist Eigentümerin und Designerin einer eigenen Firma, Joa Projekt. Als weitere zentrale Bereiche ihrer Arbeit sind unter anderem Licht- und Möbeldesign zu nennen. Sie hat mehrere hohe Designauszeichnungen erhalten, unter anderem die Preise Red Dot Award, Must Have, TOP DESIGN, Good Design und EcoDesign der Firma Philips. Ihre Arbeiten waren in Ausstellungen in Posen, Warschau, Breslau, Mailand, Frankfurt, Köln, Bordeaux und Paris zu sehen. 2013 wurde Joanna Leciejewska vom Polnischen Institut für Industriedesign zur „besten Designerin des Jahres“ gekürt. Sie ist Absolventin der Fakultät für Innenarchitektur und Industriedesign der Akademie der Schönen Künste in Posen im Atelier von Prof. Krzysztof Kwiatkowski sowie des Fachbereichs Innovationsmanagement an der Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften.

David Stone
David Stone ist Partner im Londoner Büro der Anwaltskanzlei Allen & Overy und in erster Linie mit den Bereichen Marken sowie eingetragene und nicht eingetragene Musterrechte befasst. Neben seiner regen Tätigkeit als Prozessvertreter bei Rechtsstreitigkeiten im Bereich des geistigen Eigentums ist er Mitglied im Ausschuss für Muster und Modelle der International Trademark Association (INTA). Zuvor war er Mitglied in Vorstand der INTA und dem Verband europäischer Markeninhaber MARQUES. David Stone hat Mandanten bei der UKIPO, EUIPO und WIPO vertreten. Er ist Absolvent der Universitäten in Sydney, Oxford und Cambridge. Sein praktischer Leitfaden „European Union Design Law: a Practitioners’ Guide“ (2. Auflage) erschien im Januar 2016 bei Oxford University Press. Er ist Forschungsbeauftragter am Oxford Intellectual Property Research Centre und lehrt in den Studiengängen zum Erwerb des Diploms im Fachbereich geistiges Eigentum an der Universität Oxford und des Masterabschlusses „Magister Lucentinus“ an der Universität Alicante. Er gehört der Redaktion des Oxford Journal of Intellectual Property Law and Practice (OUP) und der European Intellectual Property Review (Sweet & Maxwell) an. 2017 wurde David Stone zum Hilfsrichter an der Chancery Division des obersten Gerichtshofs auf Teilzeitbasis ernannt.

Anna Szonyi
Anna Szonyi studierte zunächst Kunst, Architektur und Möbeldesign an der Moholy-Nagy-Universität für Kunst und Design in Budapest, unter anderem bei Ernö Rubik [dem Schöpfer des nach ihm benannten Würfels „Rubiks Würfel“ (Zauberwürfel)]. Nach dem Abschluss ihres Studiums am Fachbereich für Architektur verlegte sie ihren Wohnsitz in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo sie seit sieben Jahren als Architektin und Designmanagerin tätig ist. Ihre beruflichen Erfahrungen reichen von der Gestaltung kundenspezifischer Möbel und der Betreuung kleinerer Bauvorhaben wie Luxusvillen bis zur Leitung der Planung neuer Städte und der Erstellung von Gesamtentwicklungsplänen für Großprojekte. 2017 ging sie eine Partnerschaft mit dem Designstudio Apical Reform in Indien ein und leitet seitdem in Dubai eine Niederlassung dieser Firma, eine Designgalerie und ein Designstudio: AR. Gallery + Studio. Ziel ihrer gestalterischen Tätigkeit ist es, schöne, einzigartige und funktionale Räume und Objekte zu schaffen und dazu Systeme, Formen und Materialien theoretisch zu erforschen und mit ihnen zu experimentieren. Sie geht bei ihrer Arbeit nach einer ideengeleiteten Designmethodik vor und gelangt so zu originellen, ästhetisch beeindruckenden und gut durchdachten Ergebnissen, die sowohl funktionstüchtig als auch ansprechend sind. Sie entwarf die IDO-Bank, die vom französischen Stadtmobiliarhersteller Aubrilam produziert wird und die bei den DesignEuropa Awards 2016 in der Kategorie „Kleine und neu gegründete Unternehmen“ die Endrunde erreichte.

Gemma Tost
Seit 2005 ist Gemma Tost Chefredakteurin der Zeitschrift On Diseño, die zu den renommiertesten spanischen Publikationen für Architektur und Design zählt. Die in Barcelona erscheinende Zeitschrift zeichnet sich durch ihren unabhängigen redaktionellen Inhalt aus, der On Diseño in den letzten 38 Jahren zu einem Markenzeichen der spanischen Designkultur werden ließ. Gemma Tost ist Mitglied des Vorstands des Verbands der Industriedesigner ADI-FAD. Sie entwarf eine Zeit lang für das italienische Unternehmen Miroglio (Vestebene-Gruppe) Druckstoffe, arbeitete danach in verschiedenen designorientierten Bereichen und verfasste mehrere Artikel über Industriedesign, Innenarchitektur, Kunst und Mode. Gemma Tost studierte Modegestaltung an der EATM (Barcelona) und der Winchester School of Art (Vereinigtes Königreich) und erwarb in Aufbaustudiengängen am IDEC (Universität Pompeu Fabra, Barcelona) den Abschluss in Modekommunikation und -journalismus und an der Universität Barcelona den Abschluss in Betriebswirtschaft.

Magnus Welander
Magnus Welander ist seit 2010 Generaldirektor und Präsident der Thule Gruppe. Ein Studium im Fach Produktionstechnik und Management am Technischen Institut der Universität Linköping schloss er mit einem Master-Titel ab. Bevor er seine jetzige Funktion übernahm, leitete Magnus Welander den Geschäftsbereich Fahrzeugzubehör Europa und Asien der Thule Gruppe. Er wirkte ferner als Geschäftsführer der Envirotainer AB und als technischer Direktor von Tetra Pak Österreich und bekleidete verschiedene leitende Positionen bei Tetra Pak Italien. Unter seiner Führung gewann die Thule Gruppe den DesignEuropa Award 2016 in der Kategorie „Größere Unternehmen“.
Die Preisrichter werden ihre Auswahl aus den Nominierungen und Bewerbungen auf folgende Kriterien gründen:
- Ästhetischer Wert und visueller Anreiz der eingesendeten Geschmacksmuster.
- Die nachweislichen Auswirkungen der Geschmacksmuster auf dem Markt.
- Solides Marketing und Management der Geschmacksmuster und anderer Rechte des geistigen Eigentums.
DesignEuropa Awards-Team DesignEuropaAwards@euipo.europa.eu