Das EUIPO veröffentlicht über die Europäische Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums und in Zusammenarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Studien und Forschungsarbeiten über den weltweiten Handel mit gefälschten und unerlaubt hergestellten Waren. Darin werden die Folgen für die Wirtschaft sowie das Ausmaß, in dem der internationale Handel von diesem Phänomen betroffen ist, analysiert.
Das hauptsächliche Ziel dieser Studienreihe besteht insbesondere darin, den Wert und Umfang des Handels mit gefälschten und unerlaubt hergestellten materiellen Waren sowie die diesbezüglichen Trends quantitativ zu bewerten.
Die jüngste Studie der Reihe, Misuse of containerised maritime shipping in the global trade of counterfeits [Missbrauch der Containerschifffahrt im weltweiten Handel mit gefälschten Waren], untersucht, inwieweit die Containerschifffahrt für den weltweiten Handel mit gefälschten Waren missbraucht wird. In den letzten Jahrzehnten wurden Container zum universellen Mittel für die einheitliche und standardisierte Frachtverschiffung. Der Seeschifffahrt kommt bei der Beförderung gefälschter Waren weiterhin zentrale Bedeutung zu.

Die aufgrund der COVID-19-Krise wachsende Besorgnis über gefälschte persönliche Schutzausrüstung und Arzneimittel ebnete den Weg für erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung dieses illegalen Handels. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen, um Fälschungen aller Art, auf allen Routen, sei es auf dem Seeweg in Containern oder in kleinen Postsendungen, zu bekämpfen.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Über 80 % aller international gehandelten Waren werden auf dem Seeweg befördert. Containerschiffe steigern die Effizienz und senken die Kosten des internationalen Handels, können aber auch für den Transport gefälschter Waren missbraucht werden.
- Beschlagnahmungen von in Containern beförderten gefälschten Waren machen zwar einen relativ geringen Anteil an der Gesamtzahl von Beschlagnahmungen aus, dafür aber 56 % des Gesamtwerts der beschlagnahmten Fälschungen.
- Die meisten Sendungen gefälschter Waren stammen aus Ostasien, vor allem aus China und Hongkong (China). Auf sie entfallen 79 % des Gesamtwerts der weltweit beschlagnahmten Container mit Fälschungen.
- Im Jahr 2016 belief sich der weltweite Handel mit gefälschten Waren auf 460 Mrd. EUR, d. h. rund 3,3 % des weltweiten Handels. Auf gefälschte Waren entfielen 6,8 % der Wareneinfuhren in die EU aus Drittländern, was einem Wert von 121 Mrd. EUR entsprach.
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